KULTURWISSENSCHAFT
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DOPPELTER BLICK
»Die Psychoanalyse wird als Wissenschaft nicht durch den Stoff, den sie behandelt,
sondern durch die Technik, mit der sie arbeitet, charakterisiert.« (S. Freud)
Von Anfang an sind kulturelle Phänomene und Prozesse Untersuchungsgegenstand der Psychoanalyse, nicht allein die psychische Verfasstheit von Subjekten. Psychoanalytische Herangehensweisen sind konstitutiv für die Kulturwissenschaften. Und umgekehrt wirbeln diese sie auf, hinterfragen und verändern sie.
Doppelte Blicke dieser Art ermöglichen einen produktiven Zugang zu kulturellen Dynamiken – zum Beispiel im Umgang mit dem Sexuellen.
SCHWERPUNKTE
Sexualitäts- und Geschlechterforschung
In diesem Rahmen befasse ich mich mit Ästhetiken des Sexuellen (aktuelles Buchprojekt) oder forsche zu sexueller Differenz. Einige Themen: Kulturelle Bilder und Diskurse kindlicher Sexualität, Erogene Gefahrenzonen, Filmische Impotenz.
Psychoanalytische Kulturforschung
Hier geht es um Kunst- und Kulturtheorie in ihrer Verschränkung mit psychoanalytischen Ansätzen. Zum Beispiel habe ich einen Band Reibung und Reizung. Psychoanalyse, Kultur und deren Wissenschaft herausgegeben (Hamburg 2021).
KOOPERATIONEN | KONTAKT
Kontakt
Insa Härtel, Prof. Dr. phil. habil., Permanent Senior Research Fellow, Kunstuniversität Linz, Abteilung Kulturwissenschaft / Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften, insa.haertel[at]kunstuni-linz.at
Journals
‧ Redaktionsmitglied: Riss. Zeitschrift für Psychoanalyse. Textem Verlag, Hamburg.
‧ Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von: texte. psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik. Passagen-Verlag, Wien.
Mitgliedschaft
‧ Gründungsmitglied des Forum Sexualkultur: Verkupplungen mit der Psychoanalyse (seit 2022).
‧ Assoziiert am Mariann Steegmann Institut, Bremen, langjährige Forschungskooperation.
‧ Mitglied der Jury The Missing Link. Preis für Psychoanalyse und…, Zürich (2007-2022).
‧ Gründungsmitglied des Netzwerks Heil versprechen: Kulturelle Gefüge, Wünsche, Phantasmen (2015).
‧ Mitglied der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG).
PUBLIKATIONEN | VORTRÄGE
Publikationen
seit 1993 Publikationstätigkeit: Monographien, Herausgaben, Redaktionen, Aufsätze, Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden, Kommentare, Rezensionen, Podcasts in Sachen Kulturwissenschaft.
PUBLIKATIONSLISTE [hier herunterladen]
Vorträge
seit 1993 interdisziplinäre Vortragstätigkeit an Universitäten, Kunsthochschulen, Psychoanalytischen Institutionen zu meinen Forschungsthemen in Bereichen der Kulturwissenschaft | z.B. Zürcher Hochschule der Künste, Princeton University, Deichtorhallen Hamburg, International Graduate Centre for the Study of Culture, Justus-Liebig-Universität Gießen, Universität für angewandte Kunst Wien, Psychoanalytische Bibliothek Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin.
VERANSTALTUNGEN
Tagungen
seit 1996 Konzeption und Organisation einer Vielzahl von Tagungen sowie Vortragsreihen | z.B. zu: Sexualität/Erogentität/Geschlecht, Psychoanalyse/Kultur, Heilversprechen, Raum, Körper | Internationale Universität Berlin (IPU), Universität Bremen, Wien, Zürich, Duderstadt, online.
Lehre
Entwicklung der Module für den M.A. Studiengang Psychoanalytische Kulturwissenschaften IPU Berlin (Start des Programms Oktober 2012).
seit 1996 Seminare, Vorlesungen, Kurse, auch im Co-Teaching | zu: Kulturtheorie, Psychoanalytische Theorie, Visuelle Kultur/Blick, Psychoanalyse und Kinematographie, Geschlecht/Sexuelle Differenz, Raum/Bewegungspraktiken, Wissen/Wissenschaft, Kulturelle Transformationen, Autorschaft, Autorität, Symbolisierung, Körper-Konzepte, Handlung und kulturelle Struktur | IPU Berlin, Universität Bremen sowie Hamburg, Zürich, Wien, Innsbruck, Hohenlohe/Jagsttal.
FORSCHUNGSPROJEKTE
Aktuelles Projekt: Ästhetik des Sexuellen
Dieses Projekt zeigt, wie kulturelle Produktionen aus Kunst, Medien bzw. Pop jene Erregungs- oder Genießensformen, die in der ästhetischen Erfahrung wirksam werden, aufgreifen und adressieren. So wird etwa – durch »weibliche« Crotch Grab– oder Einverleibungs–Gesten etc. – die einschlägige Grenze zum Publikum bespielt. Umgekehrt geht es auch um die ästhetische Verfasstheit von Sexualität, die sich z.B. in deren inhärenter Gespaltenheit, Mediatisiertheit oder »Kondomhaftigkeit« zeigt.
»Messie« mit Methode: Wohnmüll im TV-Format
Anhand von »Messie-Sendungen« erfolgt eine Untersuchung der Formen und Funktionen jener episodisch offenbar fernsehtauglichen Reinigungsrituale. Welche kulturellen Thematiken werden hier verhandelt?
Brust-Krebs-Schnitt: Angelina Jolies »My Medical Choice«
Ausgehend von Jolies Beitrag »My Medical Choice« in der New York Times (2013) werden Medienberichte zu ihrer prophylaktischen Mastektomie als Austragungsort kultureller Dynamiken analysiert.
Bilder und Diskurse kindlich-jugendlicher Sexualität (DFG-Projekt 2010-2013)
Einen Ausgangspunkt dieser Untersuchung von künstlerischen und medialen Vorstellungen kindlich-jugendlicher Sexualität bildet die kulturelle »Erregtheit« um die Figur des Kindes, die sich als Teil gesellschaftlicher Konflikthaftigkeit erweist.
Scharf gestellt und umgedreht. Gerhard Richter »Betty« (1977), gemeinsam mit Karl-Josef-Pazzini
Der Fokus dieser Studie liegt auf den Irritationen, die Gerhard Richters Bild Betty (425/4, 1977) auslösen kann (z.B. im Kontext der documenta 12) und auf der damit einhergehenden Verstörung eingespielter kultureller Phantasmen.
Transformationen symbolisch-autoritativer Dimensionen: Entwürfe von Autorschaft und Handlungsmacht (Habiltationsschrift)
In Fallstudien zu theoretischen Entwürfen und künstlerischen Produktionen wird untersucht, welche Dimensionen von Autorschaft oder Handlungsmacht potentiell zu Tage treten, wenn die Bindungen an »väterliche« Autoritätsideale in Frage stehen.
Zur Produktion des Mütterlichen (in) der Architektur (Dissertation)
Analysiert werden Bilder und Diskurse vom Mutterleib als »erster Wohnstatt« bzw. von architektonischen »Wiederherstellungsversuchen« der Situation in utero sowie die damit verbundenen kulturell dominanten Phantasmen.